Ersatzbeschaffung/Fahrzeugausschuss
Jede Ersatzbeschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges Bedarf einer intensiven Planungsphase, welche in die Öffentliche Ausschreibung mündet und schlussendlich einen Bestbieter ergibt. Hierauf folgt eine noch intensivere Rohbauphase welche gemeinsam mit dem Aufbauhersteller abgewickelt wird.
Hierzu ein kurzer Rückblick:
- 02.04.2009
Beschlussfassung Ersatzbeschaffung durch Gemeinderat - 2009 – 2013
Erarbeitung Fahrzeugkonzept (Gesamtfuhrpark), Besuch Fachveranstaltungen, Roter Hahn 2010, Retter Messe, Aufbauhersteller etc. - 14.10.2013
Einberufung Fahrzeugausschuß TLF - Von Seiten des Kommandos wurde ein Fahrzeugausschuss beauftragt ein Konzept für die anstehende Ersatzbeschaffung zu entwerfen, welches die Anforderungen der Feuerwehr Haid optimal abdeckt.
Hierbei handelt es sich um folgenden Personenkreis:
– BI Katzlinger Thomas (Hauptverantwortlicher)
– BI Steinkellner Christoph
– HBM Ortner Michael
– HBM Hannl Christian
– OFM Burian Andreas (Stv. Gerätewart)
– HBM Aigner Josef (Fahrzeugwart)
Weiters wurde ein Personenkreis für Fachthemen designiert:
– OLM Katzenschläger Andreas (Fahrgestell)
– HBM Hinterplattner Johannes (Atemschutz)
– OLM Katzlinger Georg (Technik)
– HBM Wegel Markus (Einsatzdienst) - 22.10.2013
Bedarfzuweisung des Landes OÖ - 30.10.2013
Erste Besprechung Fahrzeugausschuß - 15.11.2013
Förderzusage des OÖ Landesfeuerwehrkommandos - 23.11.2013
Testfahrten – Fahrgestell & Schaltung, Besichtigung FF Aschach - Nov. – Dez. 2013
Weitere Besprechungen Fahrzeugausschuß, Rücksprache mit Feuerwehren, Rücksprache mit Aufbauherstellern - 04.01.2014
Besichtigungen FF Kefermarkt, FF Lungitz, FF Schmiedgassen, FF Wels - Jan. – März
Detailbesprechungen Fahrzeugausschuß, Aufbauhersteller, Rücksprache Landesfeuerwehrinspektor, Vorbereitung Ausschreibungsunterlagen - 27.03.2014
Beschluß der Ausschreibung durch Gemeinderat - 12.05.2014
Anbotseröffnung und Vergleichsvorführung - 13.05.2014
Bestbieterermittlung - 15.05.2014
Auftragsvergabe durch Gemeinderat - Mai 14 – Mai 15
Aufbauphase durch Fa. Rosenbauer
Fahrzeugkonzept:
„Konzept Ersatzbeschaffung TLFA 2000“, so oder ähnlich wurde der Auftrag zur Konzeptionierung der Ersatzbeschaffung für das bestehende TLF Trupp formuliert.
„Was nun?“, hätte die Antwort lauten können, hat sie aber nicht!
Grundlage des Konzeptes TLF Neu ist die geltende Baurichtlinie des ÖBFV für Tanklöschfahrzeuge vom Juni 2013. Hierin sind verschiedene Anforderungen und Ausstattungsmerkmale klar definiert. (z.B. Leistungsstärke der Einbaupumpe, Löschwassertank, Lichtmast, Stromerzeuger, Mindestausrüstung, etc.)
Hinsichtlich Löschsystems lässt es etwas Spielraum, aus unserer Sicht sehr positiven Spielraum, dazu später aber mehr. Ebenso handelt es sich bei der Ausrüstung um eine Mindestausrüstung, welche je nach Anforderung der Feuerwehr ergänzt werden kann.
Diese Möglichkeiten galt es zu nutzen, Erfahrungen anderer Feuerwehren einzubinden und ein „perfektes“ Fahrzeug für die Gemeinde Mauthausen zusammenzustellen.
Aufgabenstellung:
Das TLFA 2000/200 soll zukünftig das bestehende TLF 2000 Trupp ersetzten und wird sowohl für Brandeinsätze als auch kleinere technische Einsätze herangezogen werden. Bei der Konzeptionierung des Fahrzeuges wurde vorrangig auf die Brandbekämpfung geachtet. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde das System der Löschanlage intensiv betrachtet und nun erstmalig in Oberösterreich in dieser Art und Weise umgesetzt. Durch den Einbau einer modernen und leistungsfähigen Löschanlage kann die Löschleistung bei gleichzeitig wesentlich geringerem Wasserverbrauch erheblich gesteigert werden.
Fahrgestell
Das neue TLFA wird auf einem 15-Tonnen-MAN-Allrad-Fahrgestell mit einer Leistung von 290 PS und automatisiertem Schaltgetriebe aufgebaut werden.
Der Aufbau wird in Aluminium-Bauweise von der Firma Rosenbauer AG in Leonding gefertigt und ist eines der modernsten Feuerwehrfahrzeuge auf dem Markt. Im Unterschied zum Vorgänger finden nunmehr sieben Kameraden im Aufbau Platz, wovon drei Sitzplätze mit Atemschutz bestückt sind.
Das gesamte Fahrzeug wird über ein CAN-Bus System gesteuert und unterstützt den Maschinisten optimal bei Tag und Nacht. Die komplette Beleuchtung und Sondersignalanlage wird in LED-Technologie ausgeführt und ermöglichen ein sicheres Arbeiten bei Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen. Ebenso dient die Verkehrsleitanlage, der Absicherung der Einsatzstelle – ein Muss bei Einsätzen auf der Straße.
Für die Brandbekämpfung steht eine Normaldruckpumpe mit Schnellangriffseinrichtung zur Verfügung. Hier wurde ausdrücklich auf den Hochdruckteil verzichtet. Als Ergänzung wurde ein Schaumzumischsystem vorgesehen. Hierbei handelt es sich um ein digitales Schaum-Druckzumischsystem welches die Netzmittelzumischung in mehreren Druckabgängen Stufenlos zur Verfügung stellt. Für die Brandbekämpfung verfügt das Fahrzeug zusätzlich über einen Wasserwerfer auf dem Aufbaudach. Alle Geräte sind nach einsatztaktischen Gesichtspunkten im Fahrzeug gelagert, somit werden die im Einsatzfall ablaufenden Prozesse optimal unterstützt. Zu Ausstattung und Ausrüstung werden wir im Laufe der Ausführungsphase noch näher eingehen.
Anfang Juni 2015, soll das Fahrzeug an die Haider Kameraden übergeben werden. Nach einer entsprechenden Einschulungsphase steht das Fahrzeug dann für alle anfallenden Einsätze im Pflichtbereich Mauthausen und darüber hinaus zur Verfügung.