Die Feuerwehr Haid erstellte mit Unterstützung der Bewohner aus den betroffenen Ortschaften ein Dossier, in dem die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den bisherigen Hochwassereinsätzen gesammelt und aufgezeigt wurden. Viele dieser Vorschläge werden demnächst beim Hochwasserschutzprojekt umgesetzt.
Für folgende Ortschaften in Mauthausen wurden konkrete Konzepte erarbeitet die im Folgenden betrachtet werden können.
Status
Durch den Rückstau des verrohrten Zirkingerbaches, der in die Aist mündet, wird Hart überflutet. Dabei kommt es unter anderem zu Wasseraustritt bei den Kanaldeckeln.
Anliegen
Wie kann man dieses Problem für zukünftige Ereignisse beheben?
Mögliche Lösungsvorschläge:
- Errichtung eines Rückhaltebeckens
- Implementierung eines Pumpwerks
Aktuelle Situation:
- Der Zirkingerbach ist kein Bestandteil des Hochwasserprojektes. Jedoch wird es eine wesentliche Verbesserung geben, da im Mündungsbereiche des Zirkingerbaches das Flussbett um ca. 1 Meter abgesenkt wird, was folglich den Rückstau minimiert.
- Weiters wird derzeit die rechtliche Grundlage des Zirkingerbaches seitens der Marktgemeinde Mauthausen und Ried i.d.R. überprüft um eine dauerhafte Verbesserung herbei zu führen.
Status
Das Gebiet zwischen Haid – An der Aist und Furth ist ein riesiges Auffang- und Rückhaltebecken. Jedoch könnte man die Effizienz des Fassungsvolumens durch geringe Maßnahmen erheblich steigern. Derzeit kommt es bei einem Überlastfall in Furth zu folgendem Wasserverlauf (siehe Bild 2): In Furth im Bereich Haus 23 und B3 Brücke neu teilt sich der Wasserfluss. Dabei fließt nur ein kleiner Teil in das Entlastungsgerinne, welches zudem an drei Stellen durch 40er Rohre bei Überführungen begrenzt ist, entlang der Aist in Richtung Dücker. Ein Großteil jedoch bahnt sich den Weg über den Moarsee in Richtung Haid. Zu diesem Zeitpunkt ist das Entlastunggerinne noch nicht ausgelastet, ebenfalls würde der Dücker noch eine große Wassermenge abführen können.
Anliegen
Eine Neubetrachtung der Entwässerungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit dem Auffang- und Rückhaltebecken. Überprüfung der Funktionalität des Entlastungsgerinnes.
Mögliche Lösungsvorschläge
Die topographischen Gegebenheiten so zu gestalten, dass zuerst das Entlastungsgerinne zu seiner vollen Wirksamkeit kommt und erst in zweiter Instanz es zu einer Überflutung des Auffang- und Rückhaltebeckens kommt.
Aktuelle Situation
- Dieses Anliegen kann außer Acht gelassen werden, da sich aufgrund der geplanten Neugestaltung der Geländekanten im Überlastfall eine neue Betrachtung der Situation ergibt.
Status
Das Auffang- und Rückhaltebecken bietet derzeit eine nur schwer abschätzbare Entwicklung des Wasserverlaufes.
Anliegen
Schaffung von einzelnen Überflutungszonen (siehe blauer Bereich Bild 2) um den zeitlichen Verlauf des Wasseranstieges besser kalkulieren zu können. Haid und An der Aist besser zu schützen.
Mögliche Lösungsvorschläge
Durch bauliche Maßnahmen in Form von Geländekanten könnte das Volumen des Auffang- und Rückhaltebeckens vergrößert werden. (siehe Bild 2)
Aktuelle Situation
- Eine Geländekorrektur im Bereich Haid Ost und An der Aist wird wie vorgeschlagen umgesetzt.
Die Gemeinde Mauthausen und die Bezirkshauptmannschaft Perg haben ihre neuen und sehr umfassenden Notfallpläne (Donau-)Hochwasser bereits Ende 2013 / Anfang 2014 fertiggestellt. Eine mögliche Hochwasserführung der Aist wurde darin bereits soweit als möglich mit behandelt. Ein für Mauthausen geltender Evakuierungsplan für den Hochwasserfall ist in Zusammenarbeit zwischen Mauthausen, MDB, BH Perg, Feuerwehren und Rotem Kreuz gerade in Ausarbeitung.
Sobald das Projekt „Ertüchtigung Aistdamm“ umgesetzt ist, wird eine Evaluierung der Pläne in diesem Bereich vorzunehmen sein, um allfällige Anpassungen vornehmen zu können. Eine Neuausarbeitung wird aus jetziger Sicht aber nicht mehr notwendig sein.
Bild 5: Markierung des hinterspülten Bereiches
Status
2002 wurde die Aistbrücke in Sebern (rechts vor der Brücke) stark hinterspült. Dieser Missstand wurde aufgezeigt und angesprochen. Eine Sanierung wurde versprochen. Die Sanierung war ein Auffüllen mit Erdreich und das Aussäen von Grassamen.
Anliegen
Eine fachgerechte Sanierung die das Hinterspülen verhindert.
Mögliche Lösungsvorschläge
Die Dammböschungen im Bereich der Brücke auf beiden Flussseiten mit Steinfelsen oder Ähnlichem zu verstärken.
Aktuelle Situation
- Wird im Zuge des Brückenneubaues umgesetzt
Bild 7: Sebern Brücke mit Markierung des Wasserstandes vom Hochwasser 2002
Status
Wie auf obigem Foto ersichtlich, war beim Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 der Durchlass bei der Aistbrücke ausgelastet. Durch den Dammbruch floss auch nicht die ganze Wassermenge durch diesen Durchlass, sondern in das Hinterland.
Anliegen
Betrachtung und Prüfung ob die aus der Dammsanierung resultierende Wassermenge die Durchflussmenge bei der Aistbrücke in Sebern bewältigt.
Aktuelle Situation
- Wird im Zuge des Brückenneubaues umgesetzt
Bild 8: Kanal von Schwertberg auf Höhe AlbernergrabenDer Kanal von Schwertberg ist kein Bestandteil des Projektes Ertüchtigung Aistdamm. Die Zuständigkeit liegt beim zuständigen Reinhalteverband und beim den betroffenen Gemeinden die im Reinhalteverband verankert sind.
Status
Bei einem Überlastfall der Kläranlage Mauthausen durch einen Pumpenausfall oder zu viel Klärgut wird der Kanal von Schwertberg im Bereich des Dückers händisch abgesperrt und ins Freie geleitet. Im Falle einer Hochwassersituation belastet dieses Wasser zusätzlich die Gebiete von Albern, Haid, An der Aist, Au an der Donau.
Anliegen
Das Oberflächenwasser von Schwertberg darf keine Auswirkungen auf den Polder Haid haben.
Mögliche Lösungsvorschläge
Errichten eines Pumpwerkes welches das Oberflächenwasser von Schwertberg nicht in den Polderbereich Haid einfließen lässt, sondern direkt in die Aist eingeleitet wird. Diese Pumpe könnte auch für Entwässerungen im Polder Haid herangezogen werden.
Aktuelle Situation
- Rückmeldung noch ausständig
Status
Der Albener Arm wurde im Zuge des Kraftwerksbaues mit Schottermaterial aus der Donau zugeschüttet. Das Land OÖ ist immer noch Grundbesitzer entlang des Alberner Arms und hat diese Grundstücke kostengünstig den ortsansässigen Bauern angeboten.
Anliegen
Den Alberner Arm als Rückstauzone zu konzipieren.
Mögliche Lösungsvorschläge
Durch Ausbaggerungsarbeiten im Bereich des öffentlichen Gutes könnte man die Rückstauzone wesentlich vergrößern.
Nebeneffekte
Der gewonnene Schotter könnte bei den Dammsanierungsarbeiten verwendet werden. Die sich daraus ergebenden Renaturierungs-Maßnahmen wären zudem ein großer Gewinn für Fauna und Flora. Nebeneffekt dieser Maßnahme ist die Schaffung eines Naherholungsraumes.
Aktuelle Situation
- Fakt ist, dass die Zone als Rückhaltebecken zu klein ist und kein wesentlicher Zeitgewinn daraus resultieren würde.
Status
2002 musste der Damm nach der Überflutung des Polders Haid mit schwerem Gerät, welches sich zufällig am Betriebsareal der Fa. Brandner befand, geöffnet werden um eine rasche Entwässerung zu ermöglichen. Ohne diese Maßnahme hätte es sehr lange gedauert bis die betroffenen Gebiete wieder bezugsfertig gewesen wären und der Schaden wäre ein Vielfaches höher gewesen. Eine Zuführung von so schwerem Gerät wäre aufgrund der weitläufigen Überflutungen auch nicht möglich gewesen. Mit kleineren Gerätschaften wäre die Öffnung des Dammes nicht möglich gewesen und zudem auch noch zu gefährlich.
Eine Entwässerung durch den Dücker ist ab einem gewissen Pegelstand nicht mehr möglich, da Treibgut den Dücker verklaust. Die Lösung der Verklausung ist nicht möglich, da keine Zugangsmöglichkeit besteht.
Anliegen
Nach einem Überlastfall in Zukunft den Polder Haid gefahrlos und rasch entwässern zu können, damit die Folgeschäden geringer gehalten werden. Je länger die Objekte im betroffenen Gebiet dem Wasser ausgesetzt sind, desto höher die Schäden an den Gebäuden.
Mögliche Lösungsvorschläge
Eine oder mehrere Schleusen oder Ähnliches zu errichten um das Wasser abführen zu können. Zum Beispiel in jenen Bereichen, wo 2002 der Damm geöffnet wurde.
Aktuelle Situation
- Ein Auslaufbauwerk (Siel) wird im Bereich zwischen An der Aist und Furth errichtet.
Der Bewuchs bzw. Nichtbewuchs eines Dammes wird grundsätzlich im wasserrechtlichen Bewilligungsbescheid festzulegen sein. Für Betrieb, Wartung, … wird es sodann noch eine entsprechende Betriebsvorschrift geben.
Eine Betriebsordnung, die allen Betroffenen zugänglich ist, soll den Betrieb, die Pflege und Wartung des Dammes und seiner Nebenbauten regeln und über die Zuständigkeiten aufklären.
Eine Freihaltung von Bewuchs mit Bäumen oder Büschen ist aus Sicht der Feuerwehr und laut DI Mayer bei der Infoveranstaltung in Naarn unbedingt notwendig, da eine ordnungsgemäße Dammwache nur so gewährleistet werden kann. Bei starkem Bewuchs des Dammes können bei der Dammwache keine Störungen, Schäden oder Ähnliches lokalisiert werden.
- Wer ist für den Betrieb verantwortlich?
- Welche Tätigkeiten sind in welchem Abstand für einen ordnungsgemäßen Betrieb erforderlich?
- Wer ist für die Entfernung des busch- und baumartigen Bewuchses verantwortlich?
- Wer ist Ansprechpartner für etwaige Beschädigungen, Störungen?
Aktuelle Situation
- Eine Bewuchsfreihaltung des Dammes wird in der Betriebsvorschrift aufgenommen.
Für die betroffenen Gebiete im Bereich des Machlanddammes wird von der Fa. Riocom ein Notfallplan erstellt.
Ein vergleichbarer Notfallplan für die Ortschaften Haid, Albern, An der Aist, Reiferdorf, Heinrichsbrunn, Hinterholz für den Überlastfall und ähnliche Ereignisse wird empfohlen.
Anmerkung: Die Erstellung eines Notfallplans, ist aufgrund der Forderung der Feuerwehr Haid, im Rahmen einer Dammbesprechung, bereits in Umsetzung.
Aktuelle Situation
- Ein Notfallplan wird zusammen mit der Gemeinde Mauthausen, Feuerwehr Haid und der Bezirkshauptmannschaft Perg erarbeitet.
Das Thema „Geschiebe“ ist nicht Teil des Projekts „Ertüchtigung Aistdamm“. Dieses Thema wird vom Hochwasserschutzverband Aist bereits seit einigen Monaten bearbeitet.
Das Geschiebeproblem in der Aist ist bekannt. In einer Betriebsordnung soll die Zuständigkeit und der Umgang mit dem Geschiebe geregelt werden.
- Wie kann man das Geschiebeproblem verringern
- Wer ist zuständig für die Beseitigung des Geschiebes
- Festlegung von definierten Parametern für die Ausbaggerungen
Aktuelle Situation
- Rückmeldung noch ausständig
Durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung kommt es immer wieder zu geringfügigen Verschiebungen von Geländekanten. Es stellt sich die Frage, in welchen Bereichen besondere Vorsicht geboten ist, um in Zukunft Schäden an Objekten verhindern zu können. Eine Information für die betroffenen Gebiete wäre sinnvoll.
Aktuelle Situation
- Rückmeldung noch ausständig
Bauliche Maßnahmen wie zum Beispiel: privater Hochwasserschutz, Verlegung von Wohnräumen in das Obergeschoss, etc. in den betroffenen Gebieten sollen gesetzlich ermöglicht werden. Eine Berücksichtigung bei Steuern, Bemessungsgrundlagen und Gebühren wären wünschenswert.
Aktuelle Situation
- Ist kein Bestandteil des Projekt Hochwasserschutz Aist
- Dieses Anliegen kann nur mit politischen Willen umgesetzt werden.
Die Freiwillige Feuerwehr Haid übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.